FREISING / 30.05.2019 - Bei den bayerischen Staffelmeisterschaften in Freising gab es gleich zwei Premieren für die Staffeln des TSV Penzberg. Zunächst gewannen Matthias, Michi, Julian und Andi zum ersten Mal die Goldmedaille bei den Männern über 4 x 400 m. Etwas später stellten dann Lucas, Tom und Nick nicht nur einen Vereinsrekord über 3 x 1.000 m auf, sondern blieben mit 7:33,78 Minuten unter der Norm für deutschen Meisterschaften über 3 x 1.000m-Staffel der Männer und der Altersklasse U23. Allerdings reichte das nicht zum Sieg, denn die Staffel der LG Stadtwerke München erreichte in einem dramatischen Rennen eine halbe Sekunde vor unserer Staffel das Ziel.

Andi schnappt sich Gold dank 49er-Schlussrunde

An Dramatik kaum zu überbieten war aber auch das 4 x 400m-Rennen der Männer. Fast das ganze Rennen über lag die Penzberger Staffel nur auf Platz drei oder zwei. Erst auf den letzten 100 Metern schob sich Schlussläufer Andi an Matthias Eisenbarth (TSV Schwabmünchen) vorbei. „Ich dachte kurzzeitig, dass ich zu schnell ins Rennen gestartet sei. Doch auf den letzten 100 Metern bin ich dann noch nicht eingebrochen“, so der 24-jährige Sindelsdorfer. Mit einer furiosen Schlussrunde von knapp unter 50 Sekunden hatte sich der 400m-Hürden-Spezialist von Platz drei ganz nach vorne geschoben. Startläufer Matthias hatte zunächst als Zweiter das Staffelholz an Michi übergeben. Zu diesem Zeitpunkt war die Staffel der LG Kreis Dachau mit Quirin Kappelmeier deutlich enteilt. Diesen Vorsprung baute dann Sebastian Eis weiter aus, wohingegen Michi fast zeitgleich mit der Staffel des TSV Schwabmünchen als Zweiter das Staffelholz an Julian übergab. Der Läufer des TuS Geretsried, der genauso wie die Läufer des TSV Penzberg das neu designte Trikot der Startgemeinschaft Isar Ammer Loisach trug, reihte sich nach dem Wechsel zunächst auf Rang drei ein: „Die anderen zwei Läufer sind extrem schnell angegangen, sodass ich sofort zwanzig Meter Rückstand hatte. Aber bereits nach 200 Metern habe ich gemerkt, dass ich wieder näher komme.“ So kam es, dass Julian mit knapp 10 Meter Rückstand auf die beiden führenden Staffeln an Andi übergab. Dieser machte sofort einige Meter gut und überholte den Schlussläufer der LG Kreis Dachau 200 Meter vor dem Ziel. Jetzt flog er förmlich an Eisenbarth heran, zog dann vorbei und freute sich im Ziel, genauso wie seine Teamkollegen, über das erste Staffelgold bei einer bayerischen 4 x 400m-Meisterschaft.

Nick mit furioser erster Runde

Lange Zeit sah es auch so aus, dass die Penzberger U23-Staffel über 3 x 1.000m ebenfalls Gold gewinnen könnte. Denn Schlussläufer Nick hatte als Erster das Staffelholz von seinem Bruder Tom erhalten. Allerdings klebte der Schlussläufer der LG Stadtwerke München, Vincent Schwenk, sogleich an seinen Fersen. „Ich wusste, ich müsste von Anfang Druck machen, denn Schwenk ist im Schlussspurt deutlich stärker als ich“, so die Taktik des 19-jährigen Penzbergers, der die erste 400m-Runde in 57,5 Sekunden lief. Trotz dieses hohen Anfangstempos konnte sich Nick nicht entscheidend absetzen. Zwar hatte er sich nach 800 Metern einen Vorsprung von zwei Metern erlaufen, doch sein Münchner Kontrahent schloss nun die Lücke und zog auf der Zielgeraden an dem Penzberger Studenten vorbei. Mit 7:33,12 Minuten hatte die Münchner Staffel 0,66 Sekunden auf unsere Staffel. „Trotz des zweiten Platzes sind wir voll zufrieden. Denn wir haben zumindest ein Ziel, die Norm für die deutschen Meisterschaften der Männer zu unterbieten, geschafft“, so Startläufer Lucas. Der 21-Jährige hatte mit 2:33 Minuten zwei Sekunden nach den Münchnern das Staffelholz an Tom übergeben. Dieser lief ein taktisch kluges Rennen und übergab nach 2:30 Minuten fast zeitgleich mit dem zweiten Läufer der LG Stadtwerke München das Staffelholz.

Luks Aufholjagd wird nicht belohnt

Nicht ganz so gut lief es hingegen für die 3 x 1.000m-Staffel der U18. Colin, Julian und Luk wurden mit 8:50,20 Minuten Vierter, nur eine Sekunde hinter der Staffel der LG Bamberg. Startläufer Colin hatte bereits nach 500 Metern den Anschluss nach vorne verloren, da er keine Luft mehr bekam. So übergab er als Fünfter mit fast 50 Metern Rückstand auf Bronze an Julian, der seinerseits etwas zu schnell ins Rennen startete. So kam es, dass auch er kein optimales Rennen lief, der Rückstand nach vorne wuchs dadurch noch mehr an. Schlussläufer Luk ließ sich davon aber nicht abschrecken und startete mit fast 80 Metern Rückstand auf Platz drei in seinen 1.000m-Abschnitt. Meter um Meter machte der 16-jährige Fachoberschüler gut, sodass er sich 300 Meter vor dem Ziel auf Platz drei nach vorne gekämpft hatte. Die Läufer der LG Bamberg und der LAG Mittleren Isar klemmten sich aber sofort an die Fersen von Luk, der sich auf den letzten 150 Metern einen erbitterten Kampf mit seinen beiden Kontrahenten lieferte. Dabei konnte er den Schlussläufer der LAG Mittleren Isar um 0,01 Sekunden hinter sich lassen, hatte aber keine Chance gegen Tim Frank von der LG Bamberg.