BAD LIEBENZELL - Hugo und Markus haben bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Bad Liebenzell bei extrem schlechten Wetterbedingungen jeweils das Podest erreicht. So sicherte sich der 62-jährige Hugo in der Altersklasse M60 die Silbermedaille mit 1:24:08 Stunden, der 36-jährige Markus wurde Dritter in der Altersklasse M35 mit 1:09:39 Stunden. Dabei musste Hugo erst auf dem letzten Kilometer seinen einzigen ernsthaften Konkurrenten, Egbert Zabel (Cöthener FC Germania 03), vorbeiziehen lassen. „Ich fühlte mich auf der letzten Runde topfit und war mir sicher, das Rennen zu gewinnen. Doch bei Kilometer 18, als ich das Tempo erhöhte, verkrampfte auf einmal die Muskulatur in meiner linken Oberschenkel-Rückseite. Es wurde immer schlimmer und ich war froh, dass ich überhaupt noch das Ziel erreichte“, so der Penzberger nach dem Rennen. Auf dem letzten Kilometer konnte er nur noch humpeln und musste Zabel vorbeiziehen lassen, der mit 12 Sekunden Vorsprung das Ziel erreichte. Maßgeblich Schuld an dieser Verletzung hatte in dem Kurort im Landkreis Calw (Baden-Württemberg) das extrem nasskalte Wetter. So lagen die Temperaturen während des Laufs bei gerade einmal 5 -6°C, es regnete stark und der Wind blies unangenehm in die Gesichter der Läufer. „Es ärgert mich ungemein, schließlich war ich überhaupt nicht erschöpft und hatte mir schon einen deutlichen Vorsprung (ca. 100m) herausgelaufen“, haderte der Läufer des TSV Penzberg kurz vor der Siegerehrung. Trotzdem war er zufrieden, nachdem er im Vorjahr noch mit dem 4.Platz vorlieb nehmen musste.

Markus läuft Bestzeit

Ebenfalls sehr zufrieden mit seinem Abschneiden in Bad Liebenzell war sein Vereinskollege und Trainer Markus, der trotz des sehr schlechten Wetters eine neue Bestzeit aufstellen konnte. Der 36-jährige Realschullehrer hielt sich das ganze Rennen über in einer meist 6 – 8-köpfigen Läufergruppe auf, wobei er meist Schulter an Schulter mit dem späteren Zweitplatzierten in seiner Altersklasse, Johannes Hillebrand (LG Stadtwerke München), lief. Erst auf den letzten drei Kilometer musste er den Münchner davonziehen lassen. Gold ging an den überragenden Vitaliy Rybak (Ayyo-Team Essen), der mit 1:05:51 Stunden Vierter in der Gesamtwertung wurde. Dabei hatte Markus fast dieselben Probleme wie Hugo: „Vor allem bei den Bergabpassagen haben sich immer meine Oberschenkel-Rückseiten aufgrund der Kälte und Nässe verkrampft. Zudem waren meine Hände und Füße eiskalt, ich habe sie während des Rennens nicht mehr gespürt. Außerdem waren ab der Hälfte des Rennens meine Oberschenkel und Waden so kalt, dass ich teilweise Probleme hatte, meine Schritte zu kontrollieren“, so Markus über die Bedingungen. „Auf den letzten drei Kilometer wurden meine Beine dann ziemlich wacklig und ich war froh, das Ziel noch unter 1:10 Stunden erreicht zu haben.“ Trotz dieser Probleme blieb er fast eine Minute unter seiner alten Bestzeit aus dem Vorjahr. In Bad Liebenzell hatten viele Läuferinnen und Läufer mit den Wetterbedingungen zu kämpfen, sodass nur wenige Läufer an ihre Bestzeiten herankamen. Auch Sieger Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth / 1:05:03 Stunden) oder der Bronzemedaillengewinner Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg / 1:05:23 Std.) klagten nach dem Rennen über die alles andere als guten äußeren Umstände.